Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
Wenn wir heute an chinesische Medizin denken, denken wir oft vor allem an Akupunktur. Das stetig wachsende Interesse an Akupunktur und anderen Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zeigt sich auch in verstärkter Anwendung im schulmedizinischen Alltag. Zur TCM, deren Anwendungsgeschichte mehr als 2500 Jahre zurückgeht, gehören neben der Akupunktur noch eine Vielzahl anderer Heilverfahren, wie Gua Sha Fa, Moxibustion oder Schröpfen.
Vielseitig und individuell anwendbare Behandlungsformen
der Traditionellen Chinesischen Medizin:
Akupunktur ist ein komplementäres, alternatives Heilverfahren. Durch das Nadelstechen in den Akupunkturpunkt werden verschiedenste Körperfunktionen reflektorisch beeinflusst. Man sagt, der Nadelstich reguliert den Fluss des Qi (Lebensenergie).
Für ein optimales Therapieresultat ist neben der exakten Wahl der Punkte die Nadelstimulationstechnik wichtig. Eine sehr wichtige Rolle spielt dabei das De-Qi-Gefühl (die Ankunft des Qi). Oft spüren Patienten beim Nadelstich lokal oder entlang der Meridiane bisher unbekannte Gefühle wie zum Beispiel Spannung, Druck, Wärme, Schwere, Kribbeln, Parästhesien, ein leichtes Ziehen oder sogar ein elektrisierendes Gefühl. Breitet sich dieses Gefühl in Richtung der erkrankten Region aus, spricht man von einer optimalen Wirkung und es wird in der Regel eine Linderung oder Veränderung der Symptome verzeichnet.
Die bewährte Technik des Gua Sha Fa (Schabenmethode) wird zur Verbesserung der Durchblutung, zur Optimierung des oberflächlichen Lymphflusses, zur Entgiftung und zur Mobilisierung des Immunsystems angewendet. Eingeölte Körperpartien werden mit einem speziellen Schaber (zum Beispiel aus Büffelhorn oder Jade) wiederholt geschabt. Das Schaben verstärkt die Durchblutung der Haut, wodurch sich kleine Petechien oder Ekchymosen (punktuelle, kleinflächige Blutungen) bilden, die meistens aber innerhalb von drei bis vier Tagen wieder verschwinden. Der Patient verzeichnet in der Regel rasch ein angenehmes Gefühl von Erleichterung und einer Veränderung seiner Symptomatik.
Moxibustion eignet sich gut zur Selbstanwendung und wird dem Patienten häufig als „Hausaufgabe“ mitgegeben. Die einzelnen Akupunkturareale werden gezielt mit der Moxa-Zigarre aus Beifußkraut behandelt. Dabei wird eine angenehme Erwärmung beabsichtigt, die oft zur erheblichen Linderung der Beschwerden führt.
Das Schröpfen dient vor allem dem Ausleiten von Giftstoffen und Stoffwechselschlacken aus dem Körper. Die Applikation der Schröpfköpfe oder Schröpfgläser führt aber auch bei Beschwerden wie unter anderem Migräne, Bluthochdruck, Rheuma, Arthrose, Nieren- und Lungenbeschwerden, Rückenschmerzen oder Verdauungsbeschwerden zur Linderung der Symptome.